Mallorca statt Börsenparkett - Casa Corazon

Schwäbisches Tagblatt – Tübigen Februar 2007 von Dorothee Hermann

EX-Wertpapierhändlerin Martina straub ist Coach für Wellness und Mentaltraining

TÜBINGEN. „Grüne Welle“ für die Seele statt Druck ohne Ende: Martina Straub will das Stress typische „Stop and go“ auflösen. Wie sie das macht, zeigte sie am Mittwochabend ihren rund 20 Zuhören in der Südstadt-Gaststätte Le Quartier auch mit praktischen Übungen.
Auf die positiven und auf die negativen Gedankenwellen achtgeben: Martina Straub übte gleich mit Ihren Tübinger Zuhörern.
Sie hat mit Geld angefangen. Erst einmal im kleinen Stil, bei einer Raiffeisenbank mit nur acht Mitarbeitern, den Vorstand und beiden Auszubildenden eingeschlossen. Eine der beiden war Straub. Einmal machte sie mit ihrer Berufschulklasse einen Ausflug zur Stuttgarter Börse. Die Spannung in der Luft faszinierte Straub sofort, und sie beschloss: „Hier will ich einmal arbeiten.“
Danach sah es zunächst nicht so aus. Straub schloss ihre Ausbildung ab und schaffte noch ein Jahr bei ihrer Raiffeisenbank. „Aber ich wollte ja zur Börse.“ Sie wusste, „dass Banken dafür ihre eigenen Leute haben“. Also musste sie isch an einen freien Makler wenden. Eine Liste mit Telefonnummer fand sie im Börsenblatt. Den ersten rief sie an. „Welche Voraussetzungen brauche ich, um bei Ihnen zu arbeiten?“ Eine Bankausbildung oder ein Studium, war die Antwort. Obwohl der Makler damals gerade keine neuen Mitarbeiter einstellte, wurde Straub zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Drei Monate später hatte sie den Job. Einfach Glück gehabt, zum richtigen Zeitpunkt die Initiative ergriffen? Straub spricht lieber von „Mentaltraining“: Es ist ihre Methode, „durch die Kraft der Gedanken Dinge in Bewegung zu setzen“, sich selber in Gedanken auf etwas Neues einstimmen.
Nach ein paar Jahren Börsenerfahrung wechselte Straub nach Frankfurt, wo sie zuletzt eine leitende Position in einer Wertpapierhandelsbank hatte. „Ein Traumjob, aber irgendetwas fehlte.“ Satt ihre Kunden zu beraten, wie sie ihr Vermögen mehren könnten, wollte sie nun lieben „Menschen bie ihrem inneren Wachstum helfen“. Mit Psychologie und Esoterik hatte sie sich schon länger beschäftigt. Sie machte iene Ausbildung in Lebensberatung, wurde Coach für Wellness und Mentaltraining. „Ich wollte ein Seminarhaus auf Mallorca.“
Wie sie das schaffen sollte, wusste sie noch nicht genau. Mit ihren Eltern flog sie auf die Insel, Häuser anschauen. In eines verliebte sie sich sofort. Sie sah schon genau vor sich, wo der Seminarraum sein sollte, und die Dachterrasse schien ihr ideal für Meditationsübungen. Es gab nur ein Problem: „Das Haus war zu teuer.“ Doch ein paar Montae später rief der Verkäufer an, „ein Liquiditätsengpass“. Er war bereit, mit dem Kaufpreis herunterzugehen.
Inzwischen hat Straub ihre Praxis in Mallorca. Sie bietet unter anerem Seminare zur Stressbewältigung an. In Tübingen fragte sie: „Mein Leben raubt mir Energie – wie kann ich das verändern? Vom ‚Stop and go‘ zur grünen Welle durch mentale Kraft“. Das Ziel: zu begreiden, „dass nicht die anderen einen ausbremsen, sonder dass Sie selbst das Auto Ihres Lebens steuern“. Dabei helfe Mentaltraining: Jede Gedankenwelle schwebe so weit, bis sie auf ein Hindernis treffe. „Dann kommt sie zurück – negaitve negativ, positive positiv.“ Eine Botschaft wie „Ich bin nicht gut genung“ sei Gift für das innere Wohlbefinden. Einer ihrer Klienten habe sich da so lange eingehämmert, dass es ihm in einer schwierigen Situation nicht mehr gelang, in Ruhe über Auswege nachzudenken.
Straub empfiehlt, sich persönliche Mutmacher-Sätze „ins Unterbewusste einzuprogrammieren“. Die Zauberformel für den Klienten heiß:“ Mit Ruhe, Herz und Spaß erreiche ich meine Ziele mit Leichtigkeit.“ Soche „Affirmationen“ sollte man für sich wiederholen. Wenn sie aber dazu rät, sich den Rhythmus der Worte entlang der Dünndarmmeridiane erst in die linke Hand einzuklopfen, dann in die rechte, dan mach man einen hauch von Drill spüren.