Achtsamkeit bedeutet, die Aufmerksamkeit auf die Gegenwart zu lenken und die Dinge, die geschehen, wohlwollend zu akzeptieren. D. h. nicht zu urteilen und zu werten, nicht einteilen und sich nicht mit dem Objekt zu identifizieren, sondern die Situation zu beobachten und ihr offen und unvoreingenommen entgegenzutreten. Die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen um dann aktiv nach vorne zu gehen.
Dies hört sich ganz einfach an. Doch leider ist Achtsamkeit in der Realität nicht immer so einfach zu praktizieren, weil wir von unseren Gedankenmustern und Erfahrungen der Vergangenheit geprägt sind. Anstatt auf das Wesentliche zu achten beschäftigen wir uns im Alltag meist mit dem Gegenteil. Die nachfolgende kleine Geschichte soll dies verdeutlichen:
Ein Mann kam eines Tages zu einem Weisen und beklagte sich: „Seit vielen Jahren bin ich damit beschäftigt den Sinn des Lebens zu finden. Unzählige spirituelle Lehrer habe ich aufgesucht, habe auf meiner Suche alle Vergnügungen aufgegeben, habe gefastet, mich in Enthaltsamkeit geübt und tagelang meditiert. Jede Qual habe ich auf mich genommen und mir war jedes Opfer recht, nur um endlich zur Erkenntnis zu kommen. Doch nichts hat geholfen und jetzt stelle ich fest, dass ich weniger weiß als vorher und den Sinn des Lebens immer noch nicht gefunden habe.“ Da lächelte der Weise und sprach: „Gib das Jammern auf!“
Wer jammert beklagt die Situationen, die ihm das Leben zum Erkennen seiner Lernaufgaben bietet. Er wertet und urteilt über die aktuellen Ereignisse und wünscht sich, dass diese sich verbessern oder ein anderer Mensch sich zu seinem Wohle ändern soll. Wer achtsam sein möchte, sollte aufhören die Vorfälle, Geschehnisse und Entscheidungen in seinem Leben zu beklagen, denn dadurch sagt er Nein zum Leben und zieht weitere Missgeschicke an.
Zweifelsohne gibt es Situationen, bei denen es schwerfällt, diese zu akzeptieren. Es ist auch menschlich und wichtig, Ärger, Wut und Trauer zuzulassen. Die Frage ist nur, wie lange? Das Leben kennt keine Pause und wer stunden-, tage-, monatelang über missliche Umstände grübelt und redet, verschwendet wertvolle Zeit, in denen er handeln und sein Leben positiv verändern kann.
Wer fest daran glaubt, dass sein Leben ihm nichts präsentiert, was er nicht lösen kann, befindet sich in einem Zustand des tiefen Vertrauens und er kann achtsam auf die „negative“ Situation schauen und erkennt darin die positive Lösung.
Achtsamkeit bedeutet auch sich selbst zu beobachten. Hinzuschauen, ob die Gedanken aus dem Mangel geschöpft werden und das Ego gerade einen Weg sucht sich selbst auszutricksen. Um Gedanken des Egos handelt es sich immer dann, wenn wir uns rechtfertigen oder besser wissen als andere, was richtig oder falsch ist. Wird ein Gedanke aus einem dieser Muster kreiert ist er nicht auf die Achtsamkeit ausgerichtet und kann beim Erkennen sofort verändert werden.
„Achte auf die Wegweiser Deines Lebens und verändere aktiv Dein Leben und Deine Persönlichkeit nach Deinen Wünschen und Vorstellungen.“