In Schritt 4 der Artikelserie „Richtige Kommunikation in der Beziehung“ geht es um Dein Bedürfnis.
Richtige Kommunikation in der Beziehung: Dein Bedürfnis
Es gibt keinen Moment, indem wir kein Bedürfnis haben. So lange wir leben, haben wir Bedürfnisse, wenn wir keine Bedürfnisse mehr haben, sind wir tot.
Alle Menschen haben dieselben Bedürfnisse, unabhängig von Alter, Bildung und Geschlecht. Wie stark sich diese bei jedem Einzelnen von uns zeigen, hängt von unserer Prägung sowie unserer augenblicklichen Lebenssituation ab. Bedürfnisse sind immer abstrakt, wie z. B. Zugehörigkeit, Ordnung, Ausgleich von Geben und Nehmen, Verständnis, Nähe, Frieden, Gesundheit uvm.
Wer ein wenig auf den Anderen achtet, kann vieles ausbalancieren.
Empathie ist die Fähigkeit, die Bedürfnisse und die Not eines Anderen zu erkennen, für ihn da zu sein, ihm Trost zu spenden und seinen Schmerz mitzutragen. Ein Mensch mit hoher Empathiefähigkeit fühlt aber nicht nur den Schmerz des Anderen, sondern teilt auch dessen Freude und Leichtigkeit.
Wie entsteht Empathie?
Diese Empathie entsteht unbewusst über unsere Spiegelneuronen. Wir müssen nicht darüber nachdenken, die Bewegungsmuster, Körperzeichen oder Gedanken werden von unserem Gehirn aufgenommen und gespiegelt, als wären sie unsere Eigenen.
Zum Beispiel: unser Gegenüber gähnt, wir müssen automatisch mitgähnen. Jemand Fremdes auf der Straße lächelt uns an, wir lächeln zurück, ohne nachzudenken. Oder, wenn wir einen traurigen Film sehen, können wir die Tränen nicht mehr unterdrücken. Wir empfinden, was Andere empfinden, dies geschieht über bestimmte Nerven in unserem Gehirn, den Spiegelneuronen. Dadurch werden wir zu einem sozialen und mitfühlenden Wesen.
Spiegelneuronen sind ein Resonanzsystem im Gehirn, das Gefühle und Stimmungen anderer Menschen beim Empfänger zum Erklingen bringt. Das Geniale an diesen Nervenzellen ist, dass sie bereits dann Signale aussenden, wenn wir etwas beobachten oder uns nur vorstellen. Wir müssen die Handlung nicht selbst vollziehen. Eine Beobachtung, ja sogar eine Vorstellung in uns reicht dafür aus, dass unser Gehirn das dazugehörige Gefühl so spiegelt, als ob wir die Handlung selbst vollzogen haben.
Die aktive Arbeit mit den Spiegelneuronen macht uns das Leben einfacher!
Dies wurde 1996 von einer italienischen Forschergruppe an der Universität von Parma mit Schimpansen erforscht. Endlich gibt es eine wissenschaftliche Erklärung für Phänomene wie Intuition, Mitgefühl und Zufall.
Durch diese Erkenntnis wird Empathie erlernbar!
Jeder Mensch hat so viel Empathie wie ihm in seiner Kindheit und in der Jugend gezeigt und erlernt wurde. Dazu kommen die eigenen Erfahrungen, die er tagtäglich in seinem Leben macht.
5 Schritte, wie Du Deine Empathiefähigkeit entwickeln kannst:
- Beobachte Dein Umfeld: Ein wacher Blick ist entscheidend für die Entwicklung der Empathiefähigkeit. Nimm bewusst wahr, wie Andere sich verhalten. Beobachte Menschen, bei allem, was sie tun. Wie begrüßen sie sich? Was verrät ihre Körpersprache? Wie sitzen sie da? Haben sie Interesse am Thema, am Anderen, an sich selbst? Was sagt ihre Mimik und ihre Gestik?
- Zeige Interesse an Deinem Partner: Erkundige Dich mit echtem Interesse bei Deinem Gegenüber mit vertiefendem Nachfragen. Wie geht es Dir? Was bewegt Dich gerade? Was magst Du? Was lehnst Du ab? Je besser Du Deinen Partner kennenlernst, umso leichter fällt es Dir, sich in ihn hineinzuversetzen.
- Hinterfrage das Verhalten Deines Partners: Empathie bedeutet auch, die Gründe für das Verhalten des Anderen zu verstehen. Frage deshalb nach, wenn Du etwas nicht verstehst und interpretiere nicht selbst, denn dies führt häufig zu Missverständnissen. „Aus welchem Grund machst Du das so?“ Oder: „Wieso ist das für Dich wichtig?“ Sei neugierig an Deinem Partner und seinem Verhalten, dann wirst Du viel über ihn lernen und ihn in Zukunft besser verstehen.
- Begegne Deinem Partner mit Wohlwollen: Sich über einen Menschen aufzuregen passiert ziemlich schnell. Was dabei häufig übersehen wird, dass hinter jedem noch so nervigen Verhalten, Gründe stecken. Er verhält sich nicht so um Dich zu ärgern, auch wenn Du es manchmal meinst, er macht dies, weil er nicht anders kann und deshalb ist es sehr wichtig, dass Du sein Verhalten hinterfragst und nicht einfach so interpretierst, wie Du denkst.
- Trenne zwischen eigenen und fremden Gefühlen: Wenn Du lernst, die Gefühle von Anderen wahrzunehmen, löst dies auch bei Dir selbst Gefühle aus. Das ist ganz normal, denn dadurch werden automatisch Deine Spiegelneuronen aktiviert. Beobachte und reflektiere Dich immer wieder selbst und hinterfrage Deine auftretenden Gefühle. So wirst Du klar und kannst auch die entsprechende Distanz wahren.
In den meisten Fällen ist es so, dass wir fast derselben Meinung sind, nur durch das eigene Interpretieren in die Aussagen unseres Partners fühlt dieser sich häufig nicht gesehen und nicht respektiert.
Wenn Dich dieses Thema interessiert und Du noch tiefer in die Materie der empathischen Gesprächsführung einsteigen möchtest, kannst Du dies gerne in meinem Onlinekurs „Richtige Kommunikation in der Beziehung“ tun.
Oder Du besuchst das Cora Coach Ausbildungsmodul „Kommunikation und Gesprächstechnik“ auf Mallorca. Hier lernst Du verschiedene Kommunikationstechniken, wie Du Empathie und Vertrauen im Gespräch aufbauen kannst. Bei regelmäßiger Anwendung wirst Du zum Kommunikations-Profi. Neben der Gesprächstechnik erlernst Du auch noch die Grundlagen der Körpersprache.
Hier findest Du noch einen interessanten Blogbeitrag zu diesem Thema:
Verstehen ist mehr als zuhören – besser kommunizieren mit Empathie
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