Inselbrief März 2017 - Wie Kindheitserlebnisse nachwirken können - Casa Corazon

Seit ich denken kann, hatte ich immer wieder Probleme mit meinem Körpergewicht. Als junges Mädchen fühlte ich mich im Verhältnis zu den anderen dick. Immer wieder habe ich Diäten gemacht und alle möglichen Wundermittel ausprobiert. Das war auch meistens für eine gewisse Zeit gut und ich habe ein paar Kilo abgenommen. Ich konnte das Gewicht aber nie halten und es wurde im Lauf der Zeit ständig mehr. Als ich mit dem Rauchen aufhörte, kam noch eine Suchtverlagerung dazu und die Kilos wurden immer mehr, bis ich auf meinem persönlichen Höchstgewicht war.

Dies war für mich der Zeitpunkt, an dem ich mich ein weiteres Mal entschieden habe, etwas zu ändern. Zuerst habe ich es mit klassischen Diäten, Shakes, Sport usw. probiert. Das ging auch alles die ersten paar Tage gut, ich nahm ein paar Kilos ab, aber leider nie mehr. Trotz enormer Disziplin und Durchhalten kam es zum Stillstand, der nicht mehr gebrochen werden konnte. Nicht selten habe ich mir Buddys gesucht, damit wir uns gegenseitig anspornen konnten. Meine Buddys haben alle fleißig abgenommen, während sich bei mir auf der Waage so gut wie nichts tat. Meine Unzufriedenheit und mein Frust wurden immer größer, sodass ich letztendlich keine Lust mehr hatte, das strenge Ernährungsprogramm durchzuziehen und ich tröstete mich völlig kontraproduktiv mit Essen.

Mein Problem blieb weiter bestehen. Ich suchte nach Lösungen, konnte jedoch keine finden. Mein Gedanke war, dass ich mich vielleicht mehr mit meinem Körper beschäftigen musste, da ich mich in den letzten Jahren immer mehr um meine Seele gekümmert hatte und den Körper dabei manchmal vergessen und als selbstverständlich betrachtet habe.

Also gedacht, getan, nun war die Körperebene dran! Ich ging sofort ins Umsetzen und holte mir einen Personalcoach, der mit mir regelmäßig Training machte und mir sein Ernährungskonzept erklärte. Nachdem dem Trainer graue Haare wuchsen, weil er so etwas bis dato noch nicht erlebt hatte, suchte ich einen Gesundheitsberater auf. Dieser stellte fest, dass ich unter einer Histaminintoleranz leide und Gluten nicht vertrage. Also verzichtete ich auf Gluten und histaminfördernde Lebensmittel. Anschließend machte ich noch eine Darmentgiftung und eine Schwermetallausleitung, da das angeblich alles die Ursache für mein Übergewicht war.

Nachdem alles nichts geholfen hat und ich trotz Disziplin im Ernährungsbereich und regelmäßigem Fitnesstraining nicht abnahm, ging ich zum Arzt. Auch hier wurde ich von einem Spezialisten durchgecheckt, mein Blut wurde zu einem Allergietest eingeschickt mit einem sehr aufwendigen Verfahren. Das Ergebnis dabei war, dass ich von 270 getesteten Lebensmitteln gegen 92 allergisch war. Ich stellte meine Ernährung radikal um. Alle Lebensmittel, die mir laut Test nicht mehr gut taten, wurden aus meiner Küche verbannt und dies war nicht ganz einfach, denn dazu gehörten auch Gewürze, wie Pfeffer oder verschiedene Kräuter. Ich begann nach dem neuen Plan zu leben, was sehr viel Einfallsreichtum erforderte, da ich die „guten“ Lebensmittel routierend essen sollte, d. h. nur jeden 4. Tag des gleiche Lebensmittel essen. Anfangs war ich sehr motiviert, da ich hoffte, endlich eine Lösung gefunden zu haben. Nachdem ich aber nach mehreren Monaten Disziplin und Verzicht mich körperlich immer unwohler fühlte, enorme Verdauungsprobleme hatte und trotzdem nur wenig abnahm, obwohl ich eine Kalorienminusbilanz hatte, dreimal die Woche Sport bei optimaler Herzfrequenz machte und darüberhinaus noch täglich eine Stunde mit meinem Hund Gassi ging, war ich so entnervt und frustriert, dass ich auf Diät, Verzicht und Ernährungsumstellung keine Lust mehr hatte!!!!

Ich rief meine Freundin an. Sie arbeitet mit den gleichen Coachingtechniken wie ich und ich bat sie, mir zu helfen. Bei ihrer Anamnese kam dann ans Tageslicht, dass Ernährung schon seit meiner Geburt ein Thema in meinem Leben war. Als Frühgeburt war ich ein untergewichtiges Kind und hatte vom ersten Tag an mit der Nahrungsaufnahme zu kämpfen. Da mich das Saugen als Baby so angestrengt hatte, bin ich während dem Stillen immer wieder eingeschlafen und habe so zu wenig Nahrung bekommen. Meine Mutter fütterte mich daraufhin mit dem Fläschchen. War das Loch im Zapfen zu klein, schlief ich wieder ein. War es zu groß, dann habe ich mich verschluckt. Es war schon damals für mich nicht so einfach, das richtige Maß zu finden.

Ein anderer entscheidender Punkt in meiner Essenshistorie war, als ich mich mit sechs Jahren einer Mandeloperation unterziehen musste. Meine Mutter ist mit ins Krankenhaus gekommen, da es auch bei ihr notwendig war, die Mandeln zu operieren. Wir hatten gemeinsam ein Zimmer und so musste ich nicht allein sein. Ich kann mich noch sehr gut an den Tag der Operation erinnern. Meine Mutter war in unserem Zimmer und ich war in meinem orangegestreiften Schlafanzug mit anderen Kindern auf dem Flur beim Spielen. Auf einmal kamen der Arzt und zwei Schwestern auf mich zu und er sagte zu mir: „Jetzt bist Du dran, Du wirst jetzt operiert.“ Ich hatte Angst, schrie nach meiner Mutter und wollte zu ihr ins Zimmer gehen. Da packten sie mich zu dritt und schleppten mich mit Gewalt in den OP. Ich brüllte, wie am Spieß, es war der absolute Horror für mich.

Anschließend wurden meine Arme und Beine in Lederschlingen am OP-Tisch festgeschnallt. Nur die Anaesthesistin war nett zu mir. Sie sagte: „Du brauchst keine Angst zu haben. Zähle bis zehn und gleich wirst Du schlafen und wenn Du aufwachst, ist alles vorbei.“ Das Letzte, an das ich mich in dieser Situation erinnern kann, war, dass mir mit einer Zange ein Wattebausch vor die Nase gehalten wurde.

Die ganzen Jahre, bis zu diesem Supervisionstermin mit meiner Freundin, habe ich diese Situation in meiner Erinnerung verharmlost und verdrängt. Erst jetzt wurde mir bewusst, wie brutal und heftig dieses Erlebnis für mich war. Die kleine Martina hat nach diesem Erlebnis mehr gegessen, damit sie groß und stark wird, damit ihr so etwas Schreckliches nicht mehr passiert. Sie will nicht mehr gegen ihren Willen festgehalten und irgendwo hingezerrt werden.

Dieses Drama hat meine Freundin mit mir in einer Prozessarbeit in der Innenwelt bearbeitet. Jetzt als Erwachsene habe ich eine Lösung in der Innenwelt gefunden, wie ich mich aus dieser Situation befreien konnte. Dies verändert zwar nicht die Realität. Die Operation hat damals so stattgefunden wie sie war, aber in meinem Unterbewusstsein fand eine Musterkippung statt. Die erwachsene Martina hat den Arzt mit ihren Worten überzeugt, dass es für sie besser ist, wenn sie kurz zu ihrer Mutti darf, sie küssen und in Arm nehmen kann, denn die Mutti hat für alles eine Lösung. Mutti weiß, wie sie die kleine Martina motivieren kann, dass sie freiwillig in den Operationssaal geht und die Operation durchführen lässt. Die Mutti wartet auf sie und freut sich dann schon, wenn Martina anschließend wieder kommt. So wurde diese Szene nun in meinem Unterbewusstsein verändert. Und so wie es sich im Innen verändert hat, hat es sich für mich auch im Außen verändert.

Seit dieser Arbeit ernähre ich mich gesund und ausgewogen. Ich esse mehr, als bei meinen ganzen Abnehmversuchen und nehme dabei noch ab.

Ein Wunder ist geschehen!!!

Wenn auch Du Deine Blockaden in Deinem Unterbewusstsein lösen möchtest, die Dich daran hindern, so zu sein, wie Du wirklich sein willst. z. B. schlank, erfolgreich, liebevoll, selbstbewusst, authentisch, überzeugend, reich, dynamisch, ausgeglichen usw., dann gönne Dir eine Auszeit auf Mallorca beim Seminar Inneres Kind vom 13. – 17.03.17 oder wir vereinbaren eine individuelle Coachingstunde für Dich.

Möchtest Du selbst die Technik der Innenweltarbeit erlernen, dann lade ich Dich ein, bei meiner Ausbildung zum Innenwelt-/Rückführungscoach vom 03. – 07.04.17 dabei zu sein.

Viel Spaß bei Deiner Selbstfindung wünscht Dir

Martina Straub